Donnerstag, 06. Juni 2024

Das war die Lange Nacht der Forschung 2024

Unter dem Motto „Mitmachen – Staunen – Entdecken“ öffnete auch die Karl Landsteiner Privatuniversität im Rahmen der Langen Nacht der Forschung am 24. Mai 2024 von 17:00 bis 23:00 Uhr ihre Pforten! Das größte Event für Wissenschaft und Forschung in Österreich findet alle zwei Jahre statt und lädt interessierte Besucher:innen ein, in die faszinierende Welt der Forschung und Wissenschaft einzutauchen. 

 

Heuer fand die Lange Nacht der Forschung an etwa 270 Ausstellungsorten in ganz Österreich statt. Die KL lud an 9 Stationen zu interaktiven Workshops, spannenden Vorträgen und Info-Stationen ein. Insgesamt besuchten den Standort Technopol Krems an der Donau etwa 2000 Menschen, die KL freute sich über ca. 400 Besucher:innen, die Spannendes und Wissenswertes aus der Welt der Medizin und Psychologie erfahren und erleben wollten.

An drei Infostationen konnten sich Besucher:innen im KL Festsaal in den Bereichen Allgemeinmedizin, Pflegewissenschaft sowie Psychologie schlau machen: Was ist Langeweile am Arbeitsplatz aus arbeitspsychologischer Sicht ist und wie entsteht diese? Diese und ähnliche Fragen beantworteten Univ.-Prof.in Heike Heidemeier, Mag. Dr. Lars Uhlig und Mag. Norman Meuschke vom KL Fachbereich Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie. Über die Vielfalt der Pflegewissenschaft und was die Smartphone-App „Alles Clara“ für pflegende Angehörige leisten kann, erfuhren die Besucher:innen in der Infostation des KL Fachbereichs Pflegewissenschaft – mit Schwerpunkt Person Centred Care Research von Theresa Clement, BSc MSc und Katharina Gabl, MSc, beide wissenschaftliche Mitarbeiterin im KL Fachbereich. Zwar ist die Corona-Pandemie vorbei, doch viele Menschen kämpfen immer noch mit den Folgen ihrer Infektion mit dem Coronavirus. Was „Long Covid“ ist, zu welchen Langzeitfolgen eine Infektion mit dem SARS-CoV-2 führen und wie man damit umgehen kann, wurde in der Infostation des KL Kompetenzzentrums Allgemein- und Familienmedizin behandelt. Dr. Patrick Erber, Dr. Erol Erdik, Dr. Samuel Gruber, wissenschaftliche Mitarbeiter im KL Kometenzzentrum, stellten sich den Fragen der interessierten Besucher:innen.

Sechs weitere, interaktive Stationen luden das forschungsinteressierte Publikum zum Mitmachen und Erleben im 3. Stock des Traktes Y der KL ein. Gleich drei Stationen widmeten sich dem Thema Onkologie. Krebs ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen in der Medizin. Die Krankheit betrifft weltweit unzählige Menschen. In den kommenden Jahren wird die Zahl der Erkrankten aufgrund des Bevölkerungswachstums und des steigenden Anteils älterer Menschen weiter zunehmen. Darüber hinaus tragen Fortschritte in der medizinischen Forschung dazu bei, Krebserkrankungen vermehrt und frühzeitiger zu erkennen, wodurch sich die Zahl der registrierten Neuerkrankungen erhöht. Die Onkologie, die sich mit der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Krebs befasst, spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung innovativer Therapiemöglichkeiten von Krebspatient:innen. 

In der Station „Chirurgie hautnah erleben: Forschung in der Thorax- und Brustchirurgie“ von der Abteilung für Allgemein- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Krems, einem von vier Klinikstandorten der KL, gaben OA Dr. Bahil Ghanim und OÄ Dr.in Brigitte Kundu, ausführliche Einblicke in die Forschung und den klinischen Alltag der UK-Abteilung. Dr.in Kundu stellte eine neue Methode zur Lokalisierung von Brusttumoren vor: das Scout-System. Dabei können anhand eines Detektors bereits während der Operation Läsionen in der Brust millimetergenau mithilfe eines akustischen Signals lokalisiert sowie Tumore und Lymphknoten vor einer neoadjuvanten Chemotherapie markiert werden. Zudem wurde von Dr. Ghanim im Rahmen der Station eine echte Schweinelunge beatmet, die in Größe und Form dem menschlichen Organ ähnelt. Dadurch konnten den Besucher:innen die anatomischen Strukturen und die physiologischen Funktionen der menschlichen Lunge live veranschaulicht werden. 

In der Station „From bench to bedside and back: Wenn in der Onkologie/Hämatologie Forschung und Klinik Hand in Hand gehen“ präsentierten OA Univ.-Prof. Dr. Klaus Podar, OA Dr. Josef Singer und OÖ Dr.in Sonia Vallet Wissenswertes über die klinische und translationale Forschung im Bereich der Hämato-Onkologie, aber auch zu Themen wie Präzisionstherapie und Palliativmedizin. Der KL Fachbereich Molekulare Onkologie und Hämatologie betreibt mit der klinischen Abteilung für Innere Medizin/ Hämato-Onkologie am Universitätsklinikum Krems – einem der vier KL Klinikstandorte – richtungsweisende Bench-to-Bedside-Forschung (Forschung zw. Labor und Praxis), um durch innovative Diagnostik, Prognostik und individualisierte Krebstherapie das Leben von Tumorpatient:innen zu verbessern. 

Um das Thema Krebs, konkret um Blutkrebs, ging es auch in der Station des KL Fachbereichs Pharmakologie. Der Fachbereich konzentriert sich hauptsächlich auf Grundlagenforschung, um molekulare Mechanismen der Entstehung von Leukämie erklären zu können. Interessierte hatten hier die Möglichkeit, Einblicke in das Arbeitsfeld und die Forschungstechniken zu bekommen, sich über DNA-Isolation und Proteinbestimmungen zu informieren und nicht zuletzt die Funktion von Proteinen in Krebszellen zu verfolgen und zu beobachten. Die Station wurde von Univ.-Prof. Dagmar Stoiber-Sakaguchi und Bernhard Zdarsyk, PhD, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der KL, betreut.

Dr. Mats Leifels, wissenschaftlicher Mitarbeiter im KL Fachbereich Wasserqualität und Gesundheit, lud die Besucher:innen ein, in die faszinierende Welt der Wissenschaft rund um das Thema Wasser und seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit einzutauchen und mehr über die vielschichtigen Verbindungen zwischen Wasser und Gesundheit – regional und global – zu erfahren. Auch Bereiche, wie etwa die Analyse der Wasserqualität der Donau im Zusammenhang mit der internationalen Frachtschifffahrt, die Rolle von natürlich im Wasser vorkommenden Vibrio Cholera Bakterien in Bezug auf die Sicherheit von Badegewässern in der Region, und innovative Technologien zur Nachverfolgung von mikrobiellen Einträgen von Gefahrstoffen ins Grund- und Oberflächenwasser wurden in der Station für die Interessierten spannend aufbereitet.

Was Allergien sind, wie sie entstehen und behandelt werden können sowie welche zentrale Rolle modernste Chip-Technologie bei der Allergiediagnose und -behandlung spielen – darüber konnte man sich in der Station „Wie entstehen Allergien? Dem Rätsel mit modernster Chip-Technologie auf der Spur“ informieren. Denn: Allergien sind eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in Österreich und stellen – vereinfacht gesprochen – eine Störung in der Immunreaktion dar. Das Team um Dr.in Huey-Jy Huang vom KL Kompetenzzentrum Allergologie und Immunologie stellte die neuesten Innovationen in der molekularen Diagnostik vor und erklärte, wie mithilfe modernster Chip-Technologie allergische Sensibilisierungen gegenüber verschiedenen Allergenen erkannt werden können.

Für die jüngeren Besucher:innen war auch etwas dabei: Im Workshop „Anatomie-Puzzle: Lerne spielerisch die Anatomie des menschlichen Körpers kennen!“ konnten Kinder anhand von Anatomie-Modellen und Skeletten dem Aufbau des menschlichen Körpers auf den Grund zu gehen. Dr.in Sophie Förster-Streffleur vom KL Fachbereich Anatomie und Entwicklungsbiologie leitete den Mitmach-Workshop und wurde dabei tatkräftig Studierende der Humanmedizin an der KL unterstützt.

Last but not least: Die KL stellte ihren Außenbereich wieder dem Tullner Verein Technologykids zur Verfügung, der zum wiederholten Mal seine beliebte Seifenblasenstation unter dem Titel „Die Chemie der Seifenblasen: Finde das beste Rezept für deine perfekte Seifenblase“ anbot. Hier hatten kleine und große Forscher:innen die Möglichkeit, die Gesetze der Physik kennenzulernen, ihr eigenes Rezept für Riesenseifenblasen zu testen und die Lösung anschließend mit nach Hause zu nehmen.

Wir freuen uns auf die nächste Lange Nacht der Forschung!