Testung und Weiterentwicklung von Instrumenten zur empirischen Messung und theoretischen Weiterentwicklung von Person-Centred Care
Hintergrund: Personzentrierung wird als eine weltweite Bewegung beschrieben, die darauf abzielt, die Praxis der Gesundheitsversorgung zu (re-) humanisieren, indem der Fokus auf die „Person hinter dem Patienten“ gerichtet wird. Um die Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen entsprechend einer personzentrierten Philosophie theoretisch zu unterstützen, entwickelten McCormack und McCance (2017) das Person-Centred Practice-Framework (PCP-Framework). Das Framework umfasst verschiedene Ebenen und Dimensionen und legt einen Fokus auf die Kultur in der Praxis und auf die Beziehungen zwischen allen beteiligten Personen. Mit den Person-Centred Practice Inventories (PCPI-S und PCPI-SU) liegen standardisierte Instrumente für Personal und Patient:innen und vor, die explizit auf die Messung der Konstrukte des PCP-Frameworks ausgerichtet sind.
Rezente psychometrische Studien weisen diesen Instrumenten ausreichende Gütekriterien aus. Die im PCP-Framework konzeptualisierten Zusammenhänge, die dem PCPI-S zugrunde liegen, wurden des Weiteren durch Strukturgleichungsmodelle getestet. Dabei zeigte sich die Notwendigkeit, die theoretische Auseinandersetzung mit den Konstrukten und Dimensionen des PCP-Frameworks auf der Ebene der Entwicklung der Messinstrumente weiterzuverfolgen.
Ziel: Das Ziel besteht darin, die Prüfung des PCP-Frameworks durch die psychometrische Testung der deutschen Versionen der Person-Centred Practice Inventories fortzusetzen, mit speziellem Fokus auf Antwortverhalten und -tendenzen, strukturelle Validität und Reliabilität der Instrumente. Darauf aufbauend sollen einerseits Short Scales entwickelt und andererseits ein Beitrag zur theoretischen Weiterentwicklung des PCP-Frameworks geleistet werden. Darüber hinaus wird die Absicht verfolgt, eine erste Datengrundlage zu Person-Centred Care im Kontext der akutstationären Versorgung in österreichischen Krankenhäusern zu generieren.
- Fachbereich Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt Person-Centred Care Research
- Abgeschlossen
Die Literatur zur Qualitäts- und Praxisentwicklung zeigt, dass personzentrierte Prozesse nur sehr begrenzt möglich sind, wenn die personzentrierte Arbeitsplatzkultur schlecht entwickelt ist. Eine Folge davon ist eine Verringerung der wahrgenommenen Qualität der Pflege und Betreuung. Darüber hinaus besteht ein Zusammenhang zwischen einem geringen Maß an personzentrierter Arbeitsplatzkultur und einer impliziten Rationierung der notwendigen Pflege (Missed Nursing Care). In dieser Situation sind die Pflegekräfte nicht in der Lage, Patient:innen und deren Angehörige gemäß ihrer professionellen Einstellung zu pflegen. Dies hat negative Auswirkungen auf die gesundheitsbezogenen Outcomes der Pflege. Insbesondere (moralischer) Stress wird in der Literatur als Folge implizit rationierter Pflege und mangelnder Personzentrierung auf der Ebene des Personals beschrieben.
Es gibt Hinweise darauf, dass eine personzentrierte Arbeitsplatzkultur eine schützende Wirkung gegen moralischen Stress bei Pflegekräften hat. Es fehlt jedoch eine explizite theoretische Untermauerung und ein praktikables standardisiertes Bewertungsinstrument, das einen Zusammenhang zwischen Personzentrierung, Missed Nursing Care und assoziierten Outcomes auf Ebene des Pflegepersonals (wie moralische Belastung und Absicht, den Pflegeberuf zu verlassen) herstellen und messen kann.
Ziel
Das Ziel des Projekts besteht (1) in der Entwicklung eines theoretischen Modells zur Erklärung der Beziehungen zwischen den drei Konzepten und (2) in der Entwicklung, Adaptierung und Validierung eines Instruments zum Monitoring einer personzentrierten Arbeitsplatzkultur, von Arbeitsprozessen und Ergebnissen (z. B. Arbeitszufriedenheit und Absicht, den Arbeitsplatz zu verlassen) für die strategische Führung durch das Pflegemanagement.
- Fachbereich Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt Person-Centred Care Research
- Laufend
- Fachbereich Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt Person-Centred Care Research
- Nicht begonnen