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Ob für die kleine Pause zwischendurch oder als spannende Anregung zum Weiterdenken – die folgenden Fakten bereichern bestimmt dein Wissen. 💡

Viel Spaß beim Stöbern und Staunen!

Der im Englischen umgangssprachliche Begriff "hangry" meint, dass Menschen unter bestimmten Voraussetzungen Ärger empfinden, wenn sie hungrig sind. Bisher gab es aber nur wenige Untersuchungen, die überprüft haben, inwieweit es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Hunger und negativen Emotionen gibt. Forschende der KL konnten im Zuge einer Studie belegen, dass alltägliches Hungergefühl tatsächlich mit negativen Emotionen wie Ärger verbunden sein kann.

Weitere Forschungen zeigen, dass das Benennen von Emotionen, wie "Wut" oder „Ärger“, dabei helfen kann, diese Gefühle zu kontrollieren. Das bewusste in Worte Fassen der eigenen Gefühle wird "Affekt-Labelling" genannt. Es hilft, die eigenen Emotionen besser zu verstehen und zu regulieren. So könnte zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit verringert werden, dass Hunger zu negativen Emotionen und Verhaltensweisen führt.

Obwohl die Giraffe mit 2-2,5m den längsten Hals im Tierreich besitzt, besteht ihre Halswirbelsäule dennoch nur aus 7 Halswirbeln. Das ist bei den meisten Säugetieren der Fall (einzige Ausnahme: das Faultier), auch bei uns Menschen. Auch wenn sich die Anzahl der Knochen der Giraffenhalswirbelsäule nicht von jenen anderer Säugetiere unterscheidet, so haben Studien bedeutende Unterschiede in der Knochenform, besonders des ersten Brustwirbels von Giraffen, aufgezeigt. Der erste Brustwirbel ähnelt von der Form her einem Halswirbel, obwohl er, wie die anderen Brustwirbel auch, ein Rippenpaar trägt. 

Um näher zu untersuchen, ob sich die besondere Form des ersten Brustwirbels auch funktionell auswirkt, wurden hunderte Giraffenwirbel, aber auch Wirbel von 40 verschiedenen anderen Paarhufern, gescannt und mit geeigneten Methoden verglichen. Mittels Animationssoftware wurde die Bewegung zwischen erstem Brust- und siebten Halswirbel simuliert. Damit konnte gezeigt werden, dass der erste Brustwirbel der Giraffe aufgrund seiner einzigartigen Form zu einer funktionellen Verlängerung ihres Halses beiträgt.

Aber warum haben Giraffen eigentlich so lange Hälse? Zur Evolution des langen Halses gibt es mehrere Hypothesen, aber restlos geklärt ist diese Frage trotzdem noch nicht.

Aufgrund ihres langen Halses erreichen Giraffen Nahrung in großer Höhe, die anderen Tieren mit kurzen Hälsen nicht zugänglich ist. Für Giraffenbullen ist es ein Vorteil einen möglichst langen Hals zu haben, da sie beim sogenannten „necking“ ihre Hälse beim Kampf um Weibchen aneinanderschlagen. Männchen mit besonders langen Hälsen gehen hierbei als Gewinner hervor und können sich fortpflanzen. Dadurch vererben sie ihren langen Hals an ihre Nachkommen. Durch diese Selektion wurde von Generation zu Generation im Laufe der Evolution der Hals der Giraffen immer länger. Außerdem ist ein langer Hals von Vorteil um Fressfeinde in der Umgebung frühzeitig zu entdecken.

Hast du dich schon einmal verschluckt und dann stark husten müssen? Wer kennt das nicht? Man isst gemütlich zu Mittag, unterhält sich dabei, trinkt einen Schluck und atmet irrtümlich gleichzeitig ein während man schluckt – schon ist es passiert! Ein paar Tropfen Flüssigkeit rutschen in den Kehlkopf statt in die Speiseröhre und man muss husten. Aber warum können Jugendliche und Erwachsene nicht gleichzeitig schlucken und atmen? Säuglinge können das doch auch! …oder nicht?

Das liegt an der Anatomie des menschlichen Kehlkopfs und der Veränderung seiner Lage im Hals während der Entwicklung. Beim Menschen führt der Speiseweg über die Mundhöhle in die Speiseröhre und der Luftweg über die Nasenhöhle Richtung Kehlkopf und danach in die Luftröhre. Im Bereich des Rachens kreuzen sich die beiden Wege.

Der Kehlkopf eines erwachsenen Mannes liegt vor dem 5. und 6. Halswirbel, bei der erwachsenen Frau liegt der Kehlkopf um eine halbe Wirbelhöhe weiter oben. Beim neugeborenen Kind jedoch liegt der Kehlkopf vor dem 3. und 4. Halswirbel und somit viel weiter oben im Hals als beim Erwachsenen. Erst im Laufe der Kindheit bis zur Pubertät sinkt durch das Wachstum des Schädels und der Halseingeweide der Kehlkopf immer tiefer nach unten. Dass der menschliche Kehlkopf so weit unten im Hals liegt, ist seiner Funktion (Sprache / Phonation) geschuldet und unterscheidet die menschliche Anatomie wesentlich von jener anderer Säugetiere. Bei keinem anderen Lebewesen liegt der Kehlkopf tiefer als vor dem 3. Halswirbel – bei vielen Tieren sogar direkt unterhalb der Schädelbasis.

Beim Schlucken spannt sich üblicherweise der weiche Gaumen an und verschließt nach oben hin den sogenannten Nasopharynx, also die hintere Verbindung von Nasenhöhle und Rachen, damit kein Speisebrei nach oben in die Nasenhöhle gelangen kann. Zugleich verschließt der Kehldeckel den Kehlkopf und die Stimmritze schließt sich, damit auch kein Speisebrei in den Kehlkopf rutschen kann. Die Zunge schiebt nun den Speisebrei nach hinten in den Rachen und durch Kontraktion der Rachenmuskulatur beidseits vorbei am Kehldeckel in die Speiseröhre. Während des Schluckaktes ist der Luftweg beim Erwachsenen verschlossen – das muss so sein, da der Kehlkopf so weit unten im Hals und der Eingang in die Speiseröhre so knapp hinter dem Eingang des Kehlkopfes liegt, dass sehr leicht Speisebrei oder Flüssigkeit in den Kehlkopf gelangen würden, würde sein Eingang beim Schluckakt nicht verschlossen werden.

Beim Säugling ist das anders: Dadurch, dass der Kehlkopf des Säuglings viel höher im Hals liegt, sind die Lagebeziehungen der Luft-/Speisewege und der anatomischen Strukturen im Nasenrachenraum anders als beim Erwachsenen. Durch das aktive Anspannen eines bestimmten Muskels im weichen Gaumen, senkt sich dieser und das Neugeborene kann weiterhin durch die Nase atmen, während es saugt. Die aus der Mutterbrust gesaugte Milch sammelt sich in zwei Grübchen nahe des kindlichen Kehldeckels, bevor das Kind schluckt. Nachdem Babys aber im Liegen an der Mutterbrust saugen und ihr Kehlkopf viel höher steht als beim Erwachsenen, wird der Milchstrom beim Schlucken quasi durch den Kehldeckel „geteilt“ und fließt seitlich am Kehlkopfeingang vorbei in die Speiseröhre. Jeweils nach zwei bis drei Saugbewegungen schluckt das Baby, was zu einer kurzen Unterbrechung der Luftwege zwischen zwei Atemzügen führt.

Diese Unterbrechung passiert so schnell, dass sie von außen nicht wahrgenommen wird – auch, weil der kindliche Kehlkopf so hoch im Hals steht, dass man die Bewegung beim Schlucken von außen nicht sieht. Säuglinge können zwar Saugen und Atmen gleichzeitig, um zu schlucken muss jedoch der Kehlkopfeingang trotzdem für circa 0,4 Sekunden verschlossen werden. Es ist also ein Irrglaube, dass Säuglinge atmen und schlucken gleichzeitig können.

Manchmal beschäftigen kleine Fragen die Wissenschaft jahrzehntelang, wie etwa, warum Gähnen ansteckend ist. Etwa die Hälfte der Menschen beginnt zu gähnen, sobald sie jemanden dabei beobachten. Aber warum?

Gähnen ist ein altes Verhalten, das fast alle Wirbeltiere zeigen und das vermutlich der Aktivierung von Organismen dient. Ansteckendes Gähnen hingegen scheint ein neueres Phänomen zu sein und tritt nur bei Menschen und wenigen anderen höheren Säugetieren auf. Es ist kein Überbleibsel aus der Vergangenheit, sondern könnte mit höheren kognitiven Fähigkeiten zusammenhängen.

Empathie und Selbstfokussierung spielen dabei eine zentrale Rolle. Menschen, die andere Personen besser einschätzen können, neigen eher dazu, sich vom Gähnen anstecken zu lassen. Es zeigen sich aber auch neurophysiologische Zusammenhänge mit Prozessen, die mit dem Selbst zu tun haben. Durch das Beobachten des Gähnens wird scheinbar die Aufmerksamkeit auf die eigene Person erhöht. Diese Kombination aus Empathie und Selbstfokussierung deutet auf eine komplexe, evolutionär junge Funktion hin, die für die soziale Kommunikation und den Zusammenhalt wichtig sein könnte.