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Thursday, 21. July 2022

Berichte zur 37. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene

... Mikrobiologie und Präventivmedizin

 

Aktuelle Publikation

Die Österreichische Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin veranstaltete von 31.5. – 2.6.22 in Bad Ischl ihre 37. Jahrestagung. Unter den Vorträgen und Postern war die Karl Landsteiner Privatuniversität mit dem Fachbereich Wasserqualität und Gesundheit unter Leitung von Univ.-Prof. PD. Dr. Andreas Farnleitner, MSc. zahlreich vertreten.

In der 5. Sitzung über Wasserhygiene berichtet Andreas Farnleitner mit seinem Team über das gemeinsame Vorgehen mit dem Österreichischen Wasser und Abfallwirtschaftsverband zur Risikoeinschätzung für Mitarbeiter_innen in der Wasser- und Abfallwirtschaft in Bezug auf das Vorkommen von SarsCoV2 in Abwässern. Infektionsängste der Mitarbeiter_innen wurden thematisiert und Hygieneempfehlungen wurden laufend adaptiert. (1)
Das im Vortrag „Anforderungen an einen ausreichenden Infektionsschutz bei der Trinkwassernutzung entlang eines von Abwasser beeinflussten großen Flusses“ vorgestellte Modell zur Errechnung der Belastung der Flüsse durch eingeleitet Abwässer kalkuliert die wachsende Bevölkerung mit ein und simuliert, wie Flüsse als Trinkwasserressource genutzt werden können. (2)
Im Rahmen der 8. Sitzung wieder zum Thema Wasserhygiene referierte Alexander Kirschner über die Beschaffenheit von Grundwasser führenden Gesteinsschichten. Ihre Stabilität ist wichtig für die Grundwasserqualität. Die Arbeitsgruppe stellt das von ihnen erarbeitete Konzept zur Bewertung der Biostabilität vor. (3)
Katalin Demeter gibt ebenfalls in Sitzung 8 einen Überblick über eine von der Forschungskooperation erarbeitete, moderne molekulare Analysemethode zur besseren Beurteilung der Wasserqualität. Ausblicke, wie die Wasserforschung in Zukunft durch neue Analysekonzeote revolutionieren können, werden vorgestellt. (4) Darauf folgt ein weiterer Vortrag über spezifische Untersuchungsmethoden mit Aptameren (kurze DNA-Einzelstrang Moleküle), die als Schnellnachweisverfahren für bestimmte Keime wie z.B. V. cholerae genutzt werden können (5). Carmen Rehm präsentierte die Ergebnisse des Fachbereichs Wasserqualität und Gesundheit der KL über das Vorkommen von Unterarten von Cholera-Bakterien, die zwar keine Cholera, jedoch andere Infektionen auslösen können, in ostösterreichischen Badegewässern (6). Die im Zuge der Forschungskooperation „Joint Danube Survey“ ermittelten Daten wurden im Vortrag „Die Donau: human-induzierte Antibiotikaresistenzen der Enterobacteriaceae-Populationen im Vergleich“ vorgestellt. Wasserproben, die an verschiedenen Donaustandorten entnommen wurden, wurden auf das Vorkommen von zwei klinisch-relevanten Bakterien gescreent und die isolierten Bakterienstämme wurden wiederum auf Antibiotikaresistenz geprüft. Der Einfluss von Fließgewässern auf die Verbreitung resistenter Bakterien wird so regelmäßig erhoben. (7)

Originalarbeiten:

  1. Farnleitner AH, Steinbacher SD, Kolm C, Winischhofer S, Novak P, Wildt S et al.. Risikoabschätzung und Kommunikation zu SARS-CoV-2 im Abwasser für die Österreichische Wasserwirtschaft: ein Rückblick zur gewählten Vorgangsweise: ÖGHMP 37. Jahrestagung, 31.5.-2.6.2022, Bad Ischl, Österreich. 2022.
  2. Derx J, Demeter K, Komma J, Parajka J, Schijven J, Sommer R et al.. Anforderungen an einen ausreichenden Infektionsschutz bei der Trinkwassernutzung entlang eines von Abwasser beeinflussten großen Flusses: eine Modellszenarien-Analyse: ÖGHMP 37. Jahrestagung, 31.5.-2.6.2022, Bad Ischl, Österreich. 2022.
  3. Kirschner AKT, Lindner G, Jakwerth S, Vierheilig J, van Driezum I, Derx J et al.. Kultivierungsbasierte und kultivierungsunabhängige Methoden zur Bewertung der biologischen Stabilität von Grundwasser am Beispiel eines porösen Grundwasserleiters eines Flussuferfiltrationssystems: ÖGHMP 37. Jahrestagung, 31.5.-2.6.2022, Bad Ischl, Österreich. 2022.
  4. Demeter K, Farnleitner AH, Linker R, Blanch A, Balleste E, Rose J et al.. Hat die DNA/RNA-Diagnostik fäkaler Belastungen die mikrobiologisch-hygienische Qualitätsanalyse von Wasser bereits revolutioniert? ÖGHMP 37. Jahrestagung, 31.5.-2.6.2022, Bad Ischl, Österreich. 2022.
  5. Kolm C, Cervenka I, Baumann N, Aschl U, Sommer R, Kirschner AKT et al.. Entwicklung neuartiger molekularer Detektionsmoleküle für hygienerelevante Bakterien in Wasser: ÖGHMP 37. Jahrestagung, 31.5.-2.6.2022, Bad Ischl, Österreich. 2022.
  6. Rehm C, Kolm C, Jakwerth S, Pleininger S, Herger F, Lippert K et al.. Vibrio cholerae (non O1/non O139) in Badeseen: Nachweis, Quantifizierung und Vorhersage: ÖGHMP 37. Jahrestagung, 31.5.-2.6.2022, Bad Ischl, Österreich. 2022.
  7. Koller M, Nürnberger J, Hack K, Dielacher I, Wachter J, Hoffer B et al.. Die Donau: human-induzierte Antibiotikaresistenzen der Enterobacteriaceae- Populationen im Vergleich: ÖGHMP 37. Jahrestagung, 31.5.-2.6.2022, Bad Ischl, Österreich. 2022.