Förderbereich Wasserqualität und Gesundheit

Wasser zählt zu den wertvollsten Ressourcen weltweit. Die Qualität von Wasser ist in allen Lebensbereichen für die menschliche Gesundheit von grundlegender Bedeutung. Intensive Aktivitäten spiegeln diese Relevanz auch auf Ebene der Forschung und Wissenschaft wieder. Im medizinischen/klinischen Kontext hat Wasser darüber hinaus eine wichtige Bedeutung, da für spezifische Behandlungen an Patientinnen_Patienten Wasser in besonderer Qualität verfügbar gemacht werden muss.

Der Fachbereich Wasserqualität und Gesundheit konzentriert sich auf die Entwicklung und Anwendung zukunftsweisender Verfahren zur Analyse der gesundheitsbezogenen mikrobiologischen Wasserqualität. Derzeit können unter anderem folgende Forschungsvorhaben unterstützt werden:

Aktuelle Forschungsvorhaben

"Revolutionizing Water Quality Testing"

Abschätzungen zeigen, dass zumindest 2 Milliarden Menschen fäkal-verschmutzte Trinkwasserressourcen benutzen. Mit Fäkalien kontaminiertes Wasser kann hohe Konzentrationen an Krankheitserregern enthalten und führt bei Exposition zu Infektionserkrankungen und Epidemien. Nach Angaben der WHO sind nach wie vor nahezu 10% der globalen Gesundheitsbelastungen auf verunreinigtes Wasser oder fehlende sanitäre Einrichtungen zurückzuführen. Die Forschungsgruppe um Prof. Andreas Farnleitner beschäftigt sich daher mit neuen, innovativen Untersuchungsmethoden für fäkal-mikrobiologische Verschmutzungen in Wasser und Wasserressourcen zur schnelleren – etwa durch Feldnachweise oder/und Online Methoden – und umfassenderen Analyse. Was sind die Verschmutzungsquellen? Welche Gesundheitsrisiken sind damit verbunden? Die erhaltenen Informationen sind essenziell zur Umsetzung und Kontrolle von Wasser- und Sanitärsicherheitsplänen gemäß WHO-Vorgaben. Ein besonderer Schwerpunkt der Gruppe ist der molekularbiologische (DNA-zielgerichtete) Nachweis mikrobiologischer Fäkalindikatoren und genetischer Fäkalmarker von menschlichen, aber auch tierischen, Verschmutzungsquellen.

"Highlighting Antimicrobial Resistance in Water Resources"

Die Zunahme von antibiotikaresistenten Bakterien (ARB) ist eine globale Bedrohung für die menschliche und tierische Gesundheit (Schlagwort: “One Health“). Neben dem klinischen Alltag, wo ARB bereits ein akutes Problem in der Behandlung von Patientinnen und Patienten darstellen, gibt auch das vermehrte Auftreten von mit dem Menschen assoziierten ARB in Wasserressourcen zunehmend Anlass zur Besorgnis. Wissenschaftliche Fakten zur gesundheitlichen Bedeutung zur Verbreitung von ARB über Abwasser und Oberflächenwasser sind zukünftig zu erheben, um eine fundierte Bewertung – und falls notwendig – geeignete Managementmaßnahmen ableiten zu können. Die Forschungsgruppe rund um Prof. Alexander Kirschner und Prof. Andreas Farnleitner, in Kooperation mit der Medizinischen Universität Graz (Doz. Gernot Zarfel, Doz. Clemens Kittinger), beschäftigt sich mit dem Vorkommen, der Bedeutung, aber auch den Mechanismen der Resistenzausbreitung und Bildung von mit dem Menschen assoziierten ARB in Wasserressourcen.

"Emerging Pathogens in Water"

Globale Veränderungen, wie die Erderwärmung, führen auch zu nachhaltigen Wandeln von Wasser-Ökosystemen, wie die signifikante Zunahme der Temperaturen von Oberflächengewässern und dem Auftreten von wasserassoziierten Krankheitserregern. Im Speziellen wurden Vertreter der Gattung Vibrio als „Bioindikatoren der Erderwärmung“ in Gewässern identifiziert. Zur Gattung Vibrio gehören mehrere Krankheitserreger, darunter Vibrio cholerae, der Erreger der Cholera, der vor allem in subtropischen und tropischen Breiten bzw. in Krisengebieten große Probleme verursacht. In Badegewässern gemäßigter Breiten sind zunehmend Infektionen zu verzeichnen, die durch Vibrio cholerae Stämme verursacht werden, die keine Cholera auslösen können. Dabei handelt es sich um Wund-, Ohren-, Blutinfektionen oder massive Infektionen der Haut (nekrotisierende Fasciitis), die bei bestimmten Personengruppen mit Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem zum Tod führen können. Die Forschungsgruppe von Prof. Alexander Kirschner arbeitet seit Jahren mit nationalen und internationalen Partner_innen an neuen, innovativen Methoden zum Nachweis von Vibrio cholerae in Badegewässern sowie an Modellen, die die Vorhersage des Vorkommens des Krankheitserregers in diesen Gewässern ermöglichen.

Weitere Informationen zum Förderbereich

Sie möchten mehr zum Fachbereich "Wasserqualität und Gesundheit" erfahren? Im Interview erzählt Univ.-Prof. PD. Dr. Andreas Farnleitner, MSc.Tox, Leiter Fachbereich Wasserqualität und Gesundheit an der KL über die Wichtigkeit des Engagements für sauberes Trinkwasser und welche Herausforderungen sich dadurch ergeben.

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Bitte kontaktieren Sie uns, gerne stehen wir für weitere Informationen zur Verfügung.

Mag. (FH) Ingrid Brunner

Mag. (FH) Ingrid Brunner

Kommunikation, PR & Marketing (Stv.Leitung)

Univ.-Prof. PD Dr. Andreas Farnleitner MSc

Univ.-Prof. PD Dr. Andreas Farnleitner MSc

Leitung
Fachbereich Wasserqualität und Gesundheit

Publikationen Team Wasserqualität und Gesundheit: